Der Zinseszins schützt vor Lücken
Sobald der Grundstein für die finanzielle Vorsorge gelegt ist, wirken sich zudem spätere Unterbrechungen bei der Einzahlung weniger stark auf die spätere Rente aus. Das ist besonders relevant, da Frauen nach wie vor die meiste Care-Arbeit übernehmen – egal, ob es dabei um Kinder oder pflegebedürftige Eltern geht. „Diese Auszeiten können mit Hilfe des Zinseszinses meistens ausgeglichen werden. Wer jedoch erst spät mit dem Aufbau von Kapital beginnt, verliert diesen Vorteil, da die Ansparphase zu kurz ist. In diesem Fall bleibt bei Renteneintritt hauptsächlich nur der eingezahlte Betrag, ohne nennenswerte Zusatzgewinne“, so Fleischer.
Laut Statistischem Bundesamt war 2023 jede fünfte Frau über 65 Jahren armutsgefährdet – eine alarmierend hohe Zahl sowohl für die gesellschaftliche Gleichberechtigung als auch die individuelle Lebensplanung. „Daher ist auch die betriebliche Altersversorgung (bAV) so wichtig wie noch nie. Ihre Besteuerung greift nämlich erst in der Auszahlungsphase. Das bedeutet, dass die Steuern auf die angesparten Gelder erst dann gezahlt werden müssen, wenn die Versicherten ihre Rentenzahlungen erhalten. Gerade bei dem tendenziell geringen weiblichen Alterseinkommen ist der Steuersatz zu diesem Zeitpunkt in der Regel ebenfalls geringer“, sagt Frank A. Werner, Vorstand für die betriebliche Altersvorsorge im Konzern Versicherungskammer. Dies führt zu einer reduzierten Steuerbelastung und bedeutet, dass mehr netto vom Bruttogehalt zur Verfügung steht.