München
05. April 2022

Erfolgreich und stabil in allen Geschäftsfeldern

  • Resilient und robust für die Zukunft aufgestellt
  • Neugeschäft in der Lebensversicherung stärkt nachhaltigen Wachstumspfad und Risikotragfähigkeit
  • Schnelle Unterstützung der Kunden nach Unwetterschäden
  • Wachstum und Ausbau digitaler Services im Geschäftsfeld Gesundheit und Pflege
  • Fitch-Rating bestätigt stabilen Ausblick
  • Hilfe für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine
Der Konzern Versicherungskammer ist auch nach zwei Pandemiejahren gut aufgestellt und geht gefestigt in Zukunft. Dies ist in zunehmend volatiler werdenden Zeiten sowie steigender Unsicherheit und Komplexität, wie uns die aktuellen Kriegsgeschehnisse in der Ukraine einmal mehr vor Augen führen, wichtiger denn je. Mit der 2021 beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie setzt die Versicherungskammer ihre über Jahrhunderte fortwährende Unternehmensgeschichte erfolgreich fort. „Nachhaltigkeit spielt in nahezu allen Funktionen und Prozessen eine Rolle, weshalb wir sie innerhalb unseres Geschäftsmodells transparent abbilden und verankern“, erklärt Dr. Frank Walthes, Vorsitzender des Vorstands Konzern Versicherungskammer. „Da wir die Weichen hier richtig und rechtzeitig gestellt haben, blicke ich trotz der Rahmenbedingungen mit Zuversicht in die Zukunft.“
So entwickelte sich 2021 das Beitragsvolumen um rund 200 Mio. Euro über Plan und erreicht 9,17 Mrd. Euro im selbstabgeschlossenen Geschäft, 9,28 Mrd. Euro im gesamten Versicherungsgeschäft. Das Vertrauen der Versicherungsnehmerinnen und -nehmer spiegelt sich insbesondere in der Zunahme laufender Beiträge wider. Diese wuchsen im vergangenen Jahr mit 7,12 Mrd. Euro über alle Geschäftsfelder um 1,6 Prozent. „In den zwei zurückliegenden Jahren der Pandemie stieg das Beitragsvolumen der Versicherungskammer durchschnittlich um 4,3 Prozent, während der Markt um 1,4 Prozent pro Jahr wuchs“, berichtet Walthes.
Durch die ausgewogene Aufteilung des Beitragsvolumens auf die Geschäftsfelder Leben (38,2%), Gesundheit/Pflege (31,1%) und Schaden/Unfall (30,7%) ist die Versicherungskammer sehr gut gegen Schwankungen gewappnet. Der 70-prozentige Anteil der Personenversicherer stellt eine nachhaltige Basis für Investitionen dar und sichert die sehr gute Positionierung im Erstversicherungsmarkt. Walthes: „Wir sind robust aufgestellt und agieren sicher und kompetent im Marktumfeld. Zugleich zeigen wir eine hohe Resilienz in allen Bereichen.“ Wachstum sei nicht als alleiniges Maß des Erfolgs definiert.
Die Versicherungskammer verfügt über einen einzigartigen personell digitalen Multikanalvertriebsansatz, der nicht zuletzt aufgrund der Risikodiversifikation Beitragsstabilität sicherstellt. Er ist die Basis, dass die Beziehungen zu Kundinnen und Kunden über die Vertriebspartner und deren Mitarbeitenden, auch während der Pandemie unverändert stabil sind: Multiple Offline- und Onlinekontaktpunkte schließen nahtlos an hybride Vertriebswege an, so dass bis hin zur digitalen Vertragsunterzeichnung jederzeit alle Interessenten ihre Anliegen nach Absicherung realisieren können.
„Wir haben gemeinsam die Chancen zum Ausbau der Digitalisierung in allen Geschäftsfeldern und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit genutzt“, sagt Walthes. „Unsere Mitarbeitenden, die unvermindert überwiegend mobil arbeiten, haben zusammen mit den Vertriebspartnern hier Großartiges geleistet.“ So werde auch die Erwartung der Eigentümer an ein profitables Unternehmen erfüllt.

Kapitalanlage

Der Kapitalanlagenbestand des Konzerns Versicherungskammer (inkl. Drittgeschäft) wächst um 5,4 Prozent und liegt bei 71,0 Mrd. Euro. Nachhaltigkeit spielt auch in der Kapitalanlage zunehmend eine größere Rolle. Neben der Umsetzung der Principles of Responsible Investment (PRI) der Vereinten Nationen hat sich die Versicherungskammer im März 2021 zusammen mit den weiteren öffentlichen Versicherern verpflichtet, im Rahmen eines Active Ownership durch Engagement sowie Ausübung ihrer Stimmrechte aktiv Einfluss auf Nachhaltigkeitsentscheidungen von Unternehmen auszuüben. Durch die bisherigen Investitionen der Versicherungskammer in erneuerbare Energien werden gut 975.000 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart und rund 550.000 Haushalte mit regenerativem Strom versorgt.
Die Versicherungskammer konnte ihr Kapitalanlageergebnis 2021 trotz einer anspruchsvollen Marktsituation sehr positiv entwickeln. Das Nettoergebnis der Kapitalanlage wuchs um rund 17 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro. Hierzu trug die Steigerung des laufenden Ergebnisses um rund 11 Prozent wesentlich bei. Die Nettoverzinsung stieg auf 2,6 Prozent.
Die stillen Reserven liegen Ende 2021 bei rund 10 Mrd. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung konnten sie im Marktvergleich gegen den Trend verbessert werden. Die rückläufigen Effekte der Kapitalmärkte für die Personenversicherer konnten auf deutlich unter den Marktdurchschnitt begrenzt werden.

Lebensversicherung

Mit der zukunftsweisenden Fusion der drei konzerneigenen Lebensversicherern hat die Versicherungskammer 2021 ihre Position unter den Top 10 gestärkt: „Die Bayern-Versicherung ist unser zentraler Risikoträger, den wir im Zukunftsmarkt der Altersvorsorge gezielt weiterentwickeln“, so Walthes. Die privaten und betrieblichen Versicherungslösungen werden von Kunden und Vertriebspartnern sehr gut angenommen: In 2021 akquirierte 2,2 Mrd. Euro festigen die Position der Bayern-Versicherung auf Platz 4 nach Neubeiträgen; laufende Neubeiträge von rund 174 Mio. Euro entsprechen dabei einem Zuwachs von 10,2 Prozent. Walthes: „Das Neugeschäft stärkt unseren nachhaltigen Wachstumspfad und unterstützt die Risikotragfähigkeit.“ Dem Wunsch der Kunden nach hoher Sicherheit wird der Versicherer ebenso gerecht wie dem Angebot zeitgemäßer Biometrie- Produkte. Der Zuwachs von 7,9 Prozent in diesem Segment bestätigt dies. Für 2021 verbucht der Lebensversicherer insgesamt Bruttobeiträge in Höhe von 3,5 Mrd. Euro.

Gesundheit und Pflege

Die beiden Krankenversicherer im Konzern Versicherungskammer, die Bayerische Beamtenkrankenkasse und die UKV – Union Krankenversicherung, verzeichnen einen Beitragsanstieg von 5,0 Prozent auf 2,85 Mrd. Euro. Sowohl in der privaten als auch in der betrieblichen Krankenversicherung erzielten sie 2021 einen zweistelligen Zuwachs im Neugeschäft. „Dem Wunsch unserer Versicherten, sicher zu leben und lange gesund zu bleiben, begegnen wir durch ein umfangreiches Angebot an Gesundheitsleistungen und Services“, sagt Walthes. Dazu gehören neben der elektronischen Gesundheitsakte etwa eine KI-unterstützte individuelle Beratung von Versicherten mit komplexen Krankheitsbildern oder eine onlinefähige Risikoprüfung für eine Zusatzversicherung.
Obschon die Pandemie für die PKV deutliche Mehrausgaben mit sich brachte, konnten die beiden Krankenversicherer der S-Finanzgruppe ihr Ergebnis steigern. Die versicherungstechnische Ergebnisquote stieg auf 15 Prozent und die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen konnten ausgebaut werden. Die Wirtschaftlichkeit und Solidität spiegelt sich zudem in der Nettoverzinsung wider. Diese liegt bei 2,4 Prozent, nach 1,9 Prozent im Vorjahr.
Zur Stabilisierung des Gesundheitsmarktes aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland, insbesondere zur Stärkung der Pflege, fordert der Vorstandsvorsitzende: „Wir müssen die privaten kapitalgedeckten Sicherungssysteme dringend weiter ausbauen. Unser Konzept eines Generationenvertrags für die Pflege liegt bereits auf dem Tisch.“ Mit den politischen Entscheidern wolle man zeitnah gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Schaden- und Unfallversicherung

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen auf 2,74 Mrd. Euro. Damit konnte sie ihre Top 10-Platzierung im deutschen Markt festigen. Zum Beitragswachstum von 2,5 Prozent, und damit über Markt, tragen unter anderem das gewerbliche Geschäft sowie die Verbundene Wohngebäudeversicherung, auch durch verstärkte Nachfrage nach Elementarschutz, bei.
Mit rund 2,15 Mrd. Euro verzeichnet die Versicherungskammer 2021 den höchsten Schadenaufwand in ihrer Unternehmensgeschichte. Insbesondere das Unwetter ‚Bernd‘ mit seinen gewaltigen Auswirkungen nicht nur im Westen Deutschlands, aber auch zahlreiche weitere Extremwetterereignisse zwischen Juni und August forderten die Schadenexpertinnen und Schadenexperten zeitweise besonders heraus. Innerhalb weniger Wochen gingen in den fünf Schadenzentren 50.000 Schadenmeldungen ein. „Wir haben unseren Kunden in den betroffenen Gebieten umgehend Hilfe, gerade durch den schnellen Einsatz unserer Außenregulierer vor Ort, zügige Vorauszahlungen und Handwerker aus unserem Netzwerk zukommen lassen“, sagt Walthes. Für Autos mit Hagelschaden wurden unmittelbar Sammelbesichtigungstermine in Hotspots arrangiert; auch seien die den Feuerwehren zur Verfügung gestellten Schwimmsauger zur Löschwassergewinnung kurzerhand umfunktioniert worden, um Keller leer zu pumpen. Zudem halfen von der Versicherungskammer bereitgestellte Notdächer, Gebäude und Hausstand der Kunden vor eindringendem Wasser zu schützen und Schäden zu minimieren.
Folglich stieg die Combined Ratio (brutto nach GDV) von 92,3 auf 100,8 Prozent an, liegt damit aber unter den vom GDV jüngst prognostizierten 104 Prozent für den gesamten deutschen Komposit-Markt. Die Combined Ratio (netto nach GDV) liegt bei 95,5 Prozent und die vereinfachte Schaden-/ Kostenquote (netto) beträgt 93,2 Prozent. Dies zeigt die adäquate Wirkung der bewährten Rückversicherungsprogramme der Versicherungskammer.
Risiken für Extremwetterereignisse werden in Folge des Klimawandels in Zukunft noch drastisch zunehmen. Auch eine verpflichtende Elementarversicherung kann diese Entwicklung alleine nicht lösen und die Folgen des Klimawandels oder die fehlenden Anpassungsmaßnahmen nicht tragen. „Eine Pflichtversicherung allein wäre zu kurz gesprungen. Deshalb haben wir als Branche ein neues Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung konzipiert, das aus Aufklärung, verbindlichen Maßnahmen zur privaten und staatlichen Prävention und Versicherung besteht“, so Walthes. Der existentielle Schutz von Hab und Gut sei nur durch eine marktwirtschaftliche, risikobasierte Lösung möglich, wie sie der GDV fordere.
Den zum Jahresbeginn 2022 eingerichteten gruppeninternen Naturkatastrophen-Schadenpool der öffentlichen Versicherer hat der Konzern Versicherungskammer maßgeblich mitgestaltet. Der Pool basiert auf einem solidarischen Schadenausgleich bei regional konzentrierten extremen Naturgefahrenereignissen und ist mit einer Kapazität von bis zu einer halben Milliarde Euro ausgestattet.

Reiseversicherung

Das Geschäft bei der URV – Union Reiseversicherung zeigte sich in Deutschland 2021 trotz fortdauernden pandemiebedingten Einschränkungen weitgehend stabil. Die inländischen Beitragseinnahmen lagen mit 64,5 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bei einem Gesamtvolumen von 76,6 Mio. Euro entfallen auf die Reise-Rücktrittskosten-Versicherung rund 90 Prozent. Walthes: „Nach 20 erfolgreichen Jahren haben wir entschieden, uns aus dem Geschäft in England und Irland aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in Folge des Brexits zurückzuziehen.“ In Einklang mit den lokalen Aufsichtsbestimmungen soll bis zum 31. Dezember 2022 der Schritt aus dem britischen Markt vollzogen sein. Alle Kunden, die eine Versicherung in UK abgeschlossen haben, genießen nach wie vor den vollen Leistungsumfang und werden professionell betreut. Die Brexit-bedingte Aufgabe der Reiseversicherung in England und Irland ist mit einem Umsatzminus von rund 100 Mio. Euro zu verbuchen.

Ausblick

„Mit der gezeigten Resilienz in allen Bereichen werden wir unsere Marktposition weiter stärken und geeignete Lösungen für Services und neue Angebote entwickeln, auch unter komplexeren Rahmenbedingungen“, erläutert Walthes. Zudem gilt ein besonderes Augenmerk der Beherrschbarkeit der Folgen des Klimawandels sowie der noch immer anhaltenden Niedrigzinsphase, gepaart mit einer steigenden Inflation. Die Ratings von Standard & Poors (S&P) und Fitch unterstreichen die starke Positionierung des größten öffentlichen Versicherers: Während das S&P Rating ‚A/Ausblick stabil“ 2021 bestätigt wurde, hat Fitch im Rahmen des Finanzstärkeratings für Versicherungen den Konzern Versicherungskammer bei der erstmaligen Untersuchung mit ‚AA-/stabiler Ausblick“ bewertet. Walthes: „Damit gehören wir als regionaler Versicherer zu den am besten bewerteten Versicherungsunternehmen in Deutschland.“

Hilfe für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine

Der Konzern Versicherungskammer mit seinen rund 7000 Mitarbeitenden ist tief betroffen von den kriegerischen Ereignissen in der Ukraine. „Unsere Gedanken“, so Walthes, „sind bei den Opfern und den zahllosen Menschen, die unter den durch nichts zu rechtfertigenden Krieg im Osten Europas leiden. Deshalb helfen wir den Schutzsuchenden und unseren Kundinnen und Kunden.“ Die Versicherungskammer will mit ihrem Engagement und ihren Angeboten einen Beitrag leisten, das Unfassbare zu lindern. Weitere Information unter https://www.vkb.de/ukraine, sowie den Internetseiten der weiteren zum Konzern gehörenden Gesellschaften.
Weiterführende Links:
Geschäftsbericht 2021 des Konzerns Versicherungskammer:
https://www.vkb.de/geschaeftsbericht
Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns Versicherungskammer:
www.vkb.de/nachhaltigkeitsbericht

 

Konzern Versicherungskammer

2021 2020 2019
Angaben in Mrd. Euro (gerundet)
Lebensversicherung 3,50 3,75 3,23
Krankenversicherung 2,85 2,72 2,54
Schaden- und Unfallversicherung 2,74 2,67 2,58
Reiseversicherung 0,08 0,12 0,25
Konzern Versicherungskammer – selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 9,17 9,25 8,61
Konzern Versicherungskammer – gesamtes Versicherungsgeschäft 9,28 9,36 8,71

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Weiterführende Informationen:

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Konzern Versicherungskammer

Der Konzern Versicherungskammer ist bundesweit der größte öffentliche Versicherer und befindet sich unter den Top 10 der Erstversicherer in Deutschland. Mit seinen regional tätigen Gesellschaften ist das Unternehmen in Bayern, der Pfalz, im Saarland sowie in Berlin und Brandenburg tätig. Der Krankenversicherer der S-Finanzgruppe ist zusammen mit den anderen öffentlichen Versicherern bundesweit tätig. Von großer Bedeutung ist das gesellschaftliche Engagement des Konzerns Versicherungskammer. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie der Förderung ehrenamtlicher Einrichtungen und Initiativen, die insbesondere im Bereich der Prävention und Sicherheit tätig sind, wird seit einigen Jahren zusätzlich gestärkt durch die beiden Stiftungen, Versicherungskammer-Stiftung und Versicherungskammer- Kulturstiftung. Zudem ist der Konzern Versicherungskammer bereits zum dritten Mal mit dem Zertifikat „Beruf und Familie“ als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet worden. Er hat rund 7.200 Beschäftigte, davon rund 300 Auszubildende.

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